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Freizeit: Familienfreizeit - Gott in der Natur, im Gesang und im Raum

10.08.2018

 

Unsere Familienfreizeit ging dieses Jahr auf die Halbinsel Wittow in Rügen. Wir hatten 54 Teilnehmer, davon  waren 24 Erwachsene, 14 Schulkinder, 11 Kleinkinder und 5 Babys. Für all diese Menschen da zu sein und allen Bedürfnissen gerecht zu werden, war eine aufregende Herausforderung für mich, Monika Kexel (Elternbegleiterin), Adda Schulz (Musikpädagogin) und unsere 2 Jugendlichen,  die für Technik und Kinderbetreuung mitverantwortlich waren.

 

Unser Ziel war es, in dieser Freizeit Gemeinschaft zu erleben und Gott, in Liebe und Hoffnung für alle, spürbar zu machen.

 

Um den Gemeinschaftscharakter erlebbar zu machen, gab es eine feste Tagesstruktur. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es für den Vormittag an den Strand oder zu einem gemeinsamen Ausflug. Die Zeit nach dem Mittagessen gehörte dem Teil der Erwachsenen, die den Klang der Kirchen in Rügen erfahren wollten. Nach dem gemeinsamen Abendbrot wurden Lieder aus Taize' einstudiert, während alle Kinder betreut waren. Zum Abschluss des Tages versammelten wir uns zu einer gemeinsamen Abendandacht. Im Laufe der Woche nutzten die Familien die Angebote mehr und mehr. Die Koordiniation so vieler verschiedener Menschen unterschiedlichsten Alters bei den Ausflügen und den Strandgängen war sehr anspruchsvoll . Aber mit vereinten Kräften haben wir es von Tag zu Tag immer wieder geschafft, alle fröhlich angestrengt  im Haus zusammen zu kommen. Jeden Abend füllte sich der Raum für den Taize’ Gesang mehr und die Stimmen wurden sicherer und facettenreicher. Adda schafft es immer wieder, allen die Freude am Singen zu schenken und ihre Stimmen zu schulen.

 

Den Gesang dann in drei unterschiedlichen Kirchen auf Rügen mit den Frauen und Männern zu erleben, war sehr beeindruckend. Jede Kirche ist als klingender Raum konzipiert und kann als solcher erlebt werden. Das selbst mit der eigenen Stimme und einer Gruppe singender Menschen zu erfahren, war nicht selbstverständlich, aber wunderschön. 2 Männer haben abwechselnd Predigten von G.L.Th. Kosegarten, einem Prediger, der auf Rügen um 1800 lebte, gelesen. Dieser Pfarrer sah es als seine Aufgabe , die Natur als aufgeschlagenes Buch Gottes in all ihrer Schönheit den Menschen nahe zu bringen. Er wollte seine Fischer mit dem Leben locken , sie ermutigen und sie trösten. Beim Singen in den Kirchen Rügens fühlten wir uns diesen Gedanken sehr nah.  Wir feierten gemeinsam unseren eigenen Gottesdienst in den Kirchen und erlebten die Natur von Rügen neu.

 

Am Abend gestalteten wir unsere Andachten mit Bilderbuch-Predigten. Unsere  Themen waren: Gott - Liebe ist am Anfang und Jeder Mensch ist ein Wunder. Da diese Themen direkt auf die Familien zugeschnitten waren, berührten sie uns sehr und stärkten unsere Gemeinschaft. Einige Familien haben keinen Halt im Leben, da ihnen die Kraft für Rituale und Struktur fehlt. Im Alltag konnten wir  gut mit ihnen in Beziehung und ins Gespräch gehen. Die Gruppe hat die Liebe, die uns alle umgibt, gespürt und Verantwortung für andere Menschen in dieser Gruppe übernommen. Das steigerte sich soweit, dass am Ende alle die Familien, die konnten ( außer die, die Babys und Kinder zu Bett legen mussten) an den Abendandachten teilnehmen wollten und der Raum sich immer mehr füllte. Der Gesang der Kinder und  der Eltern war bewegend und rührte mich und Adda von Abend zu Abend.

 

Durch meine Familienarbeit im CVJM in der Region konnte ich mit diesen Familien unsere Freizeit teilen. Ich kannte alle Familien zuvor und begleite auch alle noch nach dieser Familienfreizeit. Adda hat Lieder aus Taize' mit den Familien einstudiert, damit sie an Taize' Gottesdiensten in Seelow und anderswo  teilnehmen können, und die Gemeinschaft auch an ihren Wohnorten erfahren können. Und wenn sie Lust am Singen verspürt haben, sind sie herzlich eingeladen im Kinder-bzw. Erwachsenenchor in Seelow ihre Stimmen zu schulen. 

 

„Das Leben gemeinsam meistern“.   Mit unserer Arbeit mit diesen Familien wird dieser Leitsatz in unserer Region erlebbar.

Davor. Während dessen. Und danach.

Vielen Dank an alle Familien, die mit uns auf diese Reise gegangen sind. 

 

Monika Kexel: Familienbegleiterin   Adda Schulz:  Musikpädagogin